Raum für Resonanz

Lass es mich versuchen

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Manchmal, möchte etwas gesagt werden, ohne dass es laut sein muss. Manchmal zeigt sich etwas, nicht als Erklärung, sondern als Spur.

Dieser Raum hier ist genau für solche Augenblicke gedacht. Nicht als Information, nicht als Meinung, sondern als Geste – wie ein geöffneter Garten, in dem nichts erwartet wird, aber vieles geschehen kann.

Ich teile hier Gedanken, Beobachtungen, Empfindungen – nicht weil sie besonders sind, sondern weil sie für mich wahr sind.

Manche bleiben. Andere vergehen. Wie alles Lebendige.

Raum für Resonanz ist nicht regelmäßig. Er folgt keinem Plan. Er wächst einfach aus dem, was mir begegnet – im Kaffee, im Gespräch, in der Stille, im Leben mit der Familie, im Alleinsein und im Fragen.





Wenn du magst, tritt ein. 

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Hier ist etwas.

Das ist nicht laut.


Aber es bleibt.


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Frieden,

nicht gemacht, sondern gewachsen.

In Mir.


Im Lernen zu verlernen.


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Wurzeln im falschen Boden


Ich sehe, wie vieles um uns herum immer schneller wird. Effizienter. Getakteter. 

Und ich sehe, wie viele Menschen heute müde sind – nicht, weil sie schwach wären, sondern weil sie zu lange gegen sich selbst gelebt haben.

Es ist, als müssten wir uns alle wieder erinnern, wie Leben eigentlich gemeint ist. Wie Verbundenheit sich anfühlt. 

Ich finde heute viele Angebote, um aus dieser Erschöpfung zurückzufinden: In Therapie, im Coaching, im Rückzug und Neubeginn.

Und ich frage mich:

Warum leben wir in einer Gesellschaft, in der wir erst wieder alles verlernen müssen, um gesund zu werden? Denn nichts anderes als einVerlernen sehe ich in diesen Angeboten.

Ich sehe meine Kinder und spüre, wie stark die Strukturen unserer Welt wirken. Wie früh sie lernen sollen, zu funktionieren.

Und ich spüre, wie viel Kraft es braucht, sich dem bewusst zu entziehen. Wie viel leiser Mut, wie viel tägliches Fragen, wie viel offenes Nichtwissen und Üben.

Und ich sehe auch: Etwas heilt dabei.

In ihnen.

In mir.

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Warum gestalten wir nicht gleich einen Boden, in dem wir nicht krank werden müssen, um Mensch zu sein?

Wie sehr wir doch mittlerweile verstehen, dass gesunde Erde Vielfalt, Zeit, Pflege und Rückbindung braucht.

Wir begreifen immer mehr, dass wir einen großen Teil unsere Böden bereits zerstört haben. Dass Ausbeutung, Monokultur und Kontrolle nicht nachhaltig sind. 

Wir sprechen von regenerativer Landwirtschaft, von Bodenfruchtbarkeit, von Ökosystemen, die heilen dürfen. Nicht durch mehr Dünger, sondern durch weniger Eingriff. Durch Geduld und Vertrauen in natürliche Prozesse.

Und ich frage mich dann, ob der Gedanke zu weit hergeholt erscheint, als dass sich diese Einsicht, nicht auch auf uns selbst übertragen ließe?

Wo liegen unsere Böden? 

Wie gestaltet sich unser Umgang mit jungen Menschen? Wie denken wir Bildung? Ist sie nicht auch Boden. Beziehung. Klima. Eine Frage von Lebendigkeit oder Auszehrung. 

Warum glauben wir immer noch, dass Menschen unter Monokulturbedingungen aufblühen könnten?

Warum führen wir junge Menschen durch (Beschulungs-)Systeme, die standardisieren, vergleichen, beschleunigen, und wundern uns dann, dass sie aus dem Gleichgewicht geraten und bisweilen sogar krank werden?

Ich glaube, was wir wirklich brauchen, ist ein andere Vorstellung von Bildung.

Nicht im Sinne von Fortschritt, sondern im Sinne von Würde. Nicht als Vorbereitung, sondern als Begleitung. Nicht als Struktur, sondern als Beziehung. Und nicht als Erziehung, sondern als Dasein.

Ich stelle mir einen Boden vor, der nicht bewertet, sondern nährt und durchlässig ist. Der nicht gleichmacht, sondern Vielfalt lebendig hält. Einen Boden, auf dem junge Menschen bleiben dürfen, was sie sind – und Erwachsene langsam zu dem zurückfinden, was sie einmal waren.

In Ausrichtung und Tempo. Ganz aus eigener Kraft. Nicht schneller. Nicht vergleichend. Nicht gedrängt.

Ich lebe, arbeite und denke aus dieser Haltung heraus. Ich übe es zumindest. Mein Weg ist dabei kein lauter. aber er ist echt. Und wohin ich auch schaue: etwas wächst!


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